Mehr als jedes fünfte Kind in NRW wächst in Armut auf. In Duisburg ist es jedes Dritte. Ein Aufwachsen in Armut grenzt aus, beschämt und bestimmt leider immer noch die Zukunft eines Kindes.
Jetzt haben wir politisch die Chance die Kindergrundsicherung einzuführen. Sie würde sicherstellen, dass jedes Kind ein Mindestmaß an finanzieller Unterstützung erhält, um seine grundlegenden Bedürfnisse zu decken und damit dazu beitragen, die Chance zu erhöhen, dass Kinder aus dem Teufelskreis der Armut ausbrechen. Sie bündelt eine Vielzahl an Unterstützungsleistungen und vereinfacht damit die Antragsstellung.
Die FDP zieht sich gerade auf diese Bündelung von Leistungen zurück und führt dazu noch die Erhöhung des Kindergeldes und des Kinderfreibetrages an, um eine finanziell auskömmliche Kindergrundsicherung zu verhindern. Fakt ist: Das erhöhte Kindergeld wird Familien in Leistungsbezug angerechnet, sie haben nichts davon. Geringverdiener*innen verdienen zu wenig, um vom Kinderfreibetrag zu profitieren. Wer Kinder wirksam aus Armut holen möchte, muss ihre materiellen Bedingungen verbessern um Teilhabe an der Gesellschaft und Perspektiven zu schaffen.
Eine Kindergrundsicherung wird Kinderarmut verringern und damit langfristig auch die Gesellschaft stabilisieren. Durch eine verbesserte finanzielle Situation der Familien werden gesundheitliche und soziale Probleme vorgebeugt werden, die mit Armut einhergehen können. Ganz davon abgesehen, dass es natürlich unsere Verantwortung ist, unsere Kinder abzusichern – wenn sie es nicht aus der Armut schaffen, tragen wir alle, auch heute, die Folgekosten.
Deswegen: Die Kindergrundsicherung darf nicht blockiert werden. Es ist die gemeinsame Verantwortung der Bundesregierung diese einzuführen.